Der
objektive Bericht
Auch diesmal sollte es ein Gruppenbild
ohne
Dame(n) werden, wir sind halt charme- und
attraktivitätsmässig in Jahre gekommen, die
anno 1923 der berühmte Affenforscher W.C.Fileds erstmalig als
"Mittelscheiteljahre" beschrieb und die dadurch gekennzeichnet sind,
dass die Weibchen in der Herde sich von den ehemals imposanten
bunthintrigen
Bowlingleitaffen abwenden und stattdessen den jüngeren,
wohlgebauten Skatboard- und Twitteräffchen schöne
dunkle Augen machen. Sei s drum, auch
der beste Bohrer hält den Zahn der Zeit halt nicht
auf.....
Immerhin konnten wir mit Marcin
einen neuen
Mitspieler begrüssen, der als polnischer
Vizemeister mit USA-Erfahrung und einer Flasche Bisonvodka im
Gepäck angereist war und tatsächlich
nach dem 2. oder auch 3. Bier zu grosser Form auflief und mit 121
gleich
eine
deutliche Duftmarke in das auch diesmal nur spärlich besuchte
Bowlingcenter setzen konnte.
Aber den Cup holten dann doch zwei andere Mitstreiter, wobei Marcos 53.
Gewinn für den fachkundigen Bowlingfeund irgendwie
vorhersehbar war. Hingegen bedeutete der 1. Sieg für Shinsuke,
in
den ersten Runden punktemässig noch sehr
japanisch-zurückhaltend, eine fäustchendicke
Überraschung an diesem lauen Spätsommerabend in
Waldkirch: Mit
146 pins stellte er dabei in der Runde um den Kikli-Cup gleich
noch einen neuein persönlichen Rekord auf, so dass die beiden
mit 336 pins die
höchste Teampunktzahl bisher erreichten und der
Vorsprung
gegenüber den vorher so
optimistisch gestimmten Frank
und Peter doch sehr deutlich ausfiel. Platz 3 ging an das noch
unerfahrene Team um Hugo (diesmal konstant über 100 pins) und
Neubowler Marcin (im 3. Durchgang war die Wirkung seines
hausgemixten Zaubertranks aus Bier, Wodka und
Lindenblütentee etwas
verpufft...).
So war der Abend eigentlich schon gelaufen, und ich könnte an
dieser Stelle den Bericht getrost mit einer gestelzten Schlussfloskel
beenden, wenn, ja wenn sich nicht noch ein kleines Wunder ereignet
hätte
(aber davon soll erst im nächsten Absatz die Rede sein,
lasst mich erstmal etwas Luft holen...).
Also, wir schnürten uns nach getanem Abendwerk bereits die
bunten Bowlingschuhe wieder auf, als er
nach dreijähriger Abwesenheit
plötzlich wieder an der Bahn erschien, die jungen Spieler
kannten
so ein hohes Bowlingtier nur vom Hörensagen und auch manch
einer der alten Bowlinghasen musste
aufgeregt schlucken: Udo, einer der 3 legendären
Gründerväter gab sich
die Ehre und... sofort war
aller Zwist
vergessen, man sah wieder alles mit der rosaroten Lippe und herzte und
drückte sich, als ob es kein morgen
gäbe...
Sogleich wurde noch eine Extra-Runde aus diesem
fröhlichen Anlass gespielt, bei der Udo tatsächlich
im letzten
Wurf
zum ersten Mal seit gefühlten 10 Jahren wieder einen Spare
erbowlte,
dem
gegenüber selbst Peters 4 strikes in Folge nicht mehr ins
Gewicht
fielen. Uns standen die Tränen der Wiedersehensfreude und
Rührung in den Augen, darum hör ich hier jetzt auch
auf und
schneuze mich stattdessen lieber mal kräftig in mein
frischgestärktes Taschentuch.. Macht s gut, Freunde!
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