Der objektive Bericht
Leider konnten wir uns
nur zu viert aufmachen zum Bowlingabend im fernen
Mekka Waldkirch, hatte es doch wieder passend zum
stürmischen Wetter einige recht kurzfristige Absagen
gehagelt ("ich hab
leider keinen Babysitter für meinen 15-jährigen
Sohn organisieren können" und ähnliche
Gründe aus dem 500 seitigen Standardwerk "Ausreden
für Dummies"), so dass wir etwas um die Gültigkeit
unseres Gutscheins "1
Stunde Bowling frei" bangen mussten, aber
es kam dann doch zu einem guten Ende. Welches?
Geduld, jetzt gibt s erstmal einen Absatz.
Das Bowlingcenter erwies sich an
diesem Abend als gut besucht, hatte doch der Verband
der badischen Dackelzüchter 12 Bahnen als social
event für seinen jährlichen Kongress gemietet (oder
waren die 80 Herren in den karierten Hemden doch
alles Prominentenzahnärzte?!?). Egal, eine Bahn
gehörte ganz uns allein, so dass wir uns sogleich
unserem Lieblingssport widmen konnten: Dem Genuss
eines wohleingeschenkten Glases "Waldkircher
Spezialtrüb" und eines der zwiebellastigen
Magic-Burger, die es diesmal zum halben Preis gab
(und in halber Grösse?). Aber gebowlt wurde
natürlich auch, und wie. Moment, ich suche mal eben
die Ergebnisliste...
Nachdem in den ersten beiden
Runden Marco, Bowlingkönig und Terminator in
Personalunion, uns noch eine flotte Nase gedreht
hatte, begann er in der dritten Runde um den
Kikli-Cup plötzlich zu schwächeln, niemand weiss, ob
es vielleicht an der Damenriege lag, die es sich
nach der zweiten Runde lautstark an der Nebenbahn
bequem gemacht hatte. Oh -
da witterten die anderen Mitspieler ihre
kleine Chance, den Cup einmal Marco vor der
Stupsnase wegschnappen zu können und legten sich
sogleich doppelt ins Zeug! Wie es ausging? Geduld...
Felix, der uns leider bald in
Richtung Nord, Süd oder West verlassen wird, um sich
den Duft der weiten Bowlingwelt um die Stupsnase ("was, der auch??!")
wehen zu lassen, konnte sich zwar in der dritten
Runde deutlich auf 117 verbessern, verpasste aber
dann doch den Sprung auf s Bowlingtreppchen.
Gründervater Nummer 2 Peter (für alle
Bowlingnewbies: Nummer 1 Udo weilt gerade im
Bowlingexil in Aachen, Nummer 3 ist Marco...)
versuchte mit meditativen Stossgebeten gar die
Bowlinggöttin Sparena gnädig zu stimmen und
ermurmelte sich in Runde 3 mit 143 ein achtbares
Ergebnis, das zwar über dem von Marco lag, aber doch
nicht ausreichte, um gaaaaanz oben auf dem Treppchen
zu stehen. Denn... aber ich hole erstmal Luft...
Denn... Norbert, einer unserer
zahlreichen Kronprinzen und vor kurzem mit
stattlichem Bart überraschender Preisträger im
"Karl-Marx-Look-a-like-Wettbewerb" (3. Platz), wuchs
in der 3. Runde über sich hinaus, liess seine sonst
so oft praktizierten Wurfexperimente ("mit
links"-"angedreht" - "rückwärts" usw.) beiseite und
erspielte sich so konzentriert eine 153, die diesmal
locker zum Gewinn reichte.
Und so streckte er dann verdient den Pokal in den
Waldkircher Himmel, dieser vollbärtige Prophet des
Schnippel-Bowlings, so dass wir ihm auch verzeihen,
dass er in der ersten Aufregung "spare" und "split"
verwechselt und im ersten Interview auf Bowlingsport1
davon erzählt hatte, er habe unter anderem wegen
seiner vielen splits gewonnen. Nun, und so nahmen wir
diesmal sehr früh Abschied von Waldkirch, der Perle am
Busen des Bowlingsports, unsere Abfahrt verzögerte
sich allerdings noch etwas, da die Kellnerin 2
Taschenrechner, ein Geodreieck und die Hilfe ihrer
Chefin brauchte, um die Kosten für ein Kaltgetränk
(3.60€) und den Mini-Burger (halber Preis von 9.80€) zusammenzurechnen.
Die Lösung verrate ich Euch dann beim nächsten Mal,
für diesmal gilt: Schluss, Aus, Streusand... |